Geschicklichkeitsautomaten

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das Aufkommen und die zunehmende Verbreitung der Geschicklichkeitsautomaten in Europa zu beobachten. Kugelfang-, Balancier- und Münzschleuderspiele gehörten zu den beliebten Spielsystemen. Gewinne wurden hierbei anfangs jedoch nicht in Form von Bargeld ausgezahlt, sondern in Form von Wertmarken ausgegeben, die gegen Waren eingetauscht werden konnten.

Hier präsentieren wir eine kleine Auswahl aus unserer Sammlung.

Zeppelin

Münzschleuder-Automat
Deutschland, um 1905

Um 1905, zur Zeit des Deutschen Kaiserreiches, wurde das Geschicklichkeitsspiel "Zeppelin" auf den Markt gebracht. Der Automat erregte die Aufmerksamkeit der Menschen mit einem Zeppelin als zentralem Motiv auf der Spielfläche, der den zeitgenössischen Traum vom Fliegen widerspiegelte.

Im Gegensatz zu anderen Geschicklichkeitsautomaten wurde nicht mit einer Kugel, sondern direkt mit der eingeworfenen 5-Reichspfennig-Münze gespielt. Nach Einwurf tauchte die Münze unten rechts oberhalb des Schleuderhebels wieder auf. Nun konnte die spielende Person die Münze durch Herabdrücken des Hebels in die grüne Umlaufbahn schleudern. Wenn der Schuss zu schwach oder zu stark war, konnte dieser wiederholt werden. Bei passendem Hebeldruck fiel die Münze von oben herab in das Nadelfeld und konnte dort mit dem Zeppelin, der sich durch den Drehknopf unten links horizontal bewegen ließ, aufgefangen werden. In diesem Falle gewann die Person eine Marke im Wert von 10 oder sogar 30 Reichspfennig. Wenn die Münze nicht gefangen wurde, war sie verloren.

Zeppelin-Münzschleuder-Automat
Zeppelin-Münzschleuder-Automat

Zeppelin

Münzschleuder-Automat
Deutschland, um 1905

Um 1905, zur Zeit des Deutschen Kaiserreiches, wurde das Geschicklichkeitsspiel "Zeppelin" auf den Markt gebracht. Der Automat erregte die Aufmerksamkeit der Menschen mit einem Zeppelin als zentralem Motiv auf der Spielfläche, der den zeitgenössischen Traum vom Fliegen widerspiegelte.

Im Gegensatz zu anderen Geschicklichkeitsautomaten wurde nicht mit einer Kugel, sondern direkt mit der eingeworfenen 5-Reichspfennig-Münze gespielt. Nach Einwurf tauchte die Münze unten rechts oberhalb des Schleuderhebels wieder auf. Nun konnte die spielende Person die Münze durch Herabdrücken des Hebels in die grüne Umlaufbahn schleudern. Wenn der Schuss zu schwach oder zu stark war, konnte dieser wiederholt werden. Bei passendem Hebeldruck fiel die Münze von oben herab in das Nadelfeld und konnte dort mit dem Zeppelin, der sich durch den Drehknopf unten links horizontal bewegen ließ, aufgefangen werden. In diesem Falle gewann die Person eine Marke im Wert von 10 oder sogar 30 Reichspfennig. Wenn die Münze nicht gefangen wurde, war sie verloren.

Hopp Hopp

Reinhard Hoffmann Automatenfabrik
Richard Polter, Leipzig
Deutschland, 1905

Das Geschicklichkeitsspiel "Hopp Hopp" wurde von Reinhard Hoffmann Automatenfabrik und Richard Polter aus Leipzig 1905 auf den Markt gebracht. Es hielt Einzug in Kneipen, Bars und Gaststätten, wo es den Verzehr ankurbeln sollte. Die Motivation der Spielenden bestand u.a. darin, das Wort "Bier" aus gelben Blechbuchstaben erscheinen zu lassen.
Für 5 Pfennig konnte jede Person ihr Geschick beweisen und sich durch ebendieses ein Bier erspielen. Die eingeworfene Münze sollte durch Hebeldruck in die vier Gewinnschächte befördert werden. Bei einem Treffer in die Schächte 1, 2 und 3 sprangen die Buchstaben I, E und R hoch und die Münze konnte erneut geschleudert werden. Traf man den vierten und höchstgelegenen Schacht, stellte sich nicht nur der Buchstabe B auf, auch bekam man eine Marke ausgezahlt. Gelbe Marken hatten einen Wert von 10 Pfennig. Jede 25. war eine weiße 30-Pfennig-Marke. Diese wurden vom Kneipenpersonal in Zahlung genommen.
Das hinter der Glasscheibe angebrachte Stoffrollo machte das Gerät zu Zeiten unbespielbar, zu welchen das Automatenspiel oder der Alkoholausschank verboten war.

Hopp Hopp
Hopp Hopp

Hopp Hopp

Reinhard Hoffmann Automatenfabrik
Richard Polter, Leipzig
Deutschland, 1905

Das Geschicklichkeitsspiel "Hopp Hopp" wurde von Reinhard Hoffmann Automatenfabrik und Richard Polter aus Leipzig 1905 auf den Markt gebracht. Es hielt Einzug in Kneipen, Bars und Gaststätten, wo es den Verzehr ankurbeln sollte. Die Motivation der Spielenden bestand u.a. darin, das Wort "Bier" aus gelben Blechbuchstaben erscheinen zu lassen.
Für 5 Pfennig konnte jede Person ihr Geschick beweisen und sich durch ebendieses ein Bier erspielen. Die eingeworfene Münze sollte durch Hebeldruck in die vier Gewinnschächte befördert werden. Bei einem Treffer in die Schächte 1, 2 und 3 sprangen die Buchstaben I, E und R hoch und die Münze konnte erneut geschleudert werden. Traf man den vierten und höchstgelegenen Schacht, stellte sich nicht nur der Buchstabe B auf, auch bekam man eine Marke ausgezahlt. Gelbe Marken hatten einen Wert von 10 Pfennig. Jede 25. war eine weiße 30-Pfennig-Marke. Diese wurden vom Kneipenpersonal in Zahlung genommen.
Das hinter der Glasscheibe angebrachte Stoffrollo machte das Gerät zu Zeiten unbespielbar, zu welchen das Automatenspiel oder der Alkoholausschank verboten war.

Dirigent

Kegler & Bürk, Düsseldorf, Deutschland, 1934

Auf den ersten Blick sieht dieser Automat aus wie eine klassische amerikanische Slot-Machine: Drei sich drehende Walzen und ein Abzughebel zum Starten des Spielmechanismus. Beim genaueren Hinsehen jedoch, ist sie genau das eben nicht.
Die Gestaltung dieses Exponats ist in erster Linie funktionell gehalten. Dennoch zieht die Auszahlschale in besonderer Art die Aufmerksamkeit auf sich und dies nicht ohne Grund. An diesem Gerät ließ sich Geld gewinnen, was durch das auffällige Design rund um die Schale deutliche Betonung erfuhr.
Da das gewerbliche Glücksspiel hierzulande zur Zeit des Nationalsozialismus verboten war, war es an den Herstellern, das beliebte 3-Walzen-Spielsystem aus den USA für das deutsche Publikum so zu verändern, dass das Geschick spielentscheidend wurde und nicht mehr das Glück.
So konzipierten Georg Tränkner und Carl Wietfeld in ihrem Patent von 1933 einen "Geschicklichkeitsprüfer". Sie integrierten in den "deutschen Dreiwalzenapparat" sogenannte Bremsknöpfe, von denen einer unter jeder Walze angebracht wurde. So ließen sich die Walzen nach eigenem Ermessen anhalten, um eine Gewinnkombination zu erzielen. Im Dezember 1933 erhielt der Dirigent eine Bescheinigung der "Unbedenklichkeit" durch die Kriminalpolizei und konnte damit durch Kegler & Bürg hergestellt und von Tränkner & Wietfeld vertrieben werden.

Dirigent
Dirigent

Dirigent

Kegler & Bürk, Düsseldorf, Deutschland, 1934

Auf den ersten Blick sieht dieser Automat aus wie eine klassische amerikanische Slot-Machine: Drei sich drehende Walzen und ein Abzughebel zum Starten des Spielmechanismus. Beim genaueren Hinsehen jedoch, ist sie genau das eben nicht.
Die Gestaltung dieses Exponats ist in erster Linie funktionell gehalten. Dennoch zieht die Auszahlschale in besonderer Art die Aufmerksamkeit auf sich und dies nicht ohne Grund. An diesem Gerät ließ sich Geld gewinnen, was durch das auffällige Design rund um die Schale deutliche Betonung erfuhr.
Da das gewerbliche Glücksspiel hierzulande zur Zeit des Nationalsozialismus verboten war, war es an den Herstellern, das beliebte 3-Walzen-Spielsystem aus den USA für das deutsche Publikum so zu verändern, dass das Geschick spielentscheidend wurde und nicht mehr das Glück.
So konzipierten Georg Tränkner und Carl Wietfeld in ihrem Patent von 1933 einen "Geschicklichkeitsprüfer". Sie integrierten in den "deutschen Dreiwalzenapparat" sogenannte Bremsknöpfe, von denen einer unter jeder Walze angebracht wurde. So ließen sich die Walzen nach eigenem Ermessen anhalten, um eine Gewinnkombination zu erzielen. Im Dezember 1933 erhielt der Dirigent eine Bescheinigung der "Unbedenklichkeit" durch die Kriminalpolizei und konnte damit durch Kegler & Bürg hergestellt und von Tränkner & Wietfeld vertrieben werden.

Druplix Magnet

Automatenfabrik Ferdinand Florstedt, Berlin, Deutschland, 1952

„Das mechanische Wandgerät der Zukunft“, mit diesem Slogan wurde der „Druplix Magnet“ 1952 beworben. Allerdings sollte sich dieser selbstbewusste Ausspruch nicht wirklich bewahrheiten.
Nach dem Einwurf eines 10-Pfennig-Stücks werden nacheinander zwei Kugeln freigegeben, die sich mit Hilfe der Schwerkraft durch ein Nadelfeld bewegen. Durch das Drehen am rechten Knauf ist es der spielenden Person möglich, die Kugel im beweglichen Nadelfeld zu so zu navigieren, dass sie in eine der Punktevorrichtungen fällt. Entsprechend des Geschicks, wird danach der Gewinn in Form von Wertmarken ausgegeben.
Der Hersteller Ferdinand Florstedt aus Berlin hat sich mit seinen Initialen direkt unterhalb des Spielfeldes am Gerät in Szene gesetzt. Konstruiert wurde der „Druplix Magnet“ jedoch von Emil Plinke, der auch die Zulassung für das Gerät bei der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin erhielt – der Vorgängerin der heutigen PTB.
Das mechanische Spielsystem galt jedoch bereits ein Jahr nach seiner Vorstellung über Nacht als veraltet. Mit der Durchführungsverordnung vom 18.09.1953 wurde das Geldspiel in der Bundesrepublik neu geregelt. Sie schrieb unter andrem eine Mindestspielzeit von 15 Sekunden vor sowie eine Auszahlquote von 60%. Damit war das Ende der mechanischen Automaten besiegelt und die elektromechanischen Geldspieler traten an ihre Stelle.

Druplix Magnet
Druplix Magnet

Druplix Magnet

Automatenfabrik Ferdinand Florstedt, Berlin, Deutschland, 1952

„Das mechanische Wandgerät der Zukunft“, mit diesem Slogan wurde der „Druplix Magnet“ 1952 beworben. Allerdings sollte sich dieser selbstbewusste Ausspruch nicht wirklich bewahrheiten.
Nach dem Einwurf eines 10-Pfennig-Stücks werden nacheinander zwei Kugeln freigegeben, die sich mit Hilfe der Schwerkraft durch ein Nadelfeld bewegen. Durch das Drehen am rechten Knauf ist es der spielenden Person möglich, die Kugel im beweglichen Nadelfeld zu so zu navigieren, dass sie in eine der Punktevorrichtungen fällt. Entsprechend des Geschicks, wird danach der Gewinn in Form von Wertmarken ausgegeben.
Der Hersteller Ferdinand Florstedt aus Berlin hat sich mit seinen Initialen direkt unterhalb des Spielfeldes am Gerät in Szene gesetzt. Konstruiert wurde der „Druplix Magnet“ jedoch von Emil Plinke, der auch die Zulassung für das Gerät bei der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin erhielt – der Vorgängerin der heutigen PTB.
Das mechanische Spielsystem galt jedoch bereits ein Jahr nach seiner Vorstellung über Nacht als veraltet. Mit der Durchführungsverordnung vom 18.09.1953 wurde das Geldspiel in der Bundesrepublik neu geregelt. Sie schrieb unter andrem eine Mindestspielzeit von 15 Sekunden vor sowie eine Auszahlquote von 60%. Damit war das Ende der mechanischen Automaten besiegelt und die elektromechanischen Geldspieler traten an ihre Stelle.